Behauptet Gabor Steingarts in seinem Morgenbriefing vom 27. Juli 2021.

Wiesel-Wort – nie gehört.

Wikipedia weiß natürlich Bescheid:
Die Bezeichnung „Wiesel-Wort“ rührt daher, dass dem Wiesel nachgesagt wird, aus einem Ei allen Inhalt heraussaugen zu können, ohne dass man dies nachher der leeren Schale anmerkt. So sind die Wiesel-Wörter jene, die, wenn man sie einem Wort hinzufügt, dieses Wort jeden Inhalts und jeder Bedeutung berauben.

Laut Friedrich August von Hayek würden Wiesel-Wörter als Attribut verwendet, wenn man den beigestellten Begriff zwar verwenden müsse, ihm aber alle Nebenbedeutungen nehmen wolle, die die eigenen ideologischen Prämissen in Frage stellten. Als „das Wiesel-Wort par excellence“ bezeichnet er das Wort „sozial“, von dem niemand wisse, was es in Ausdrücken wie „sozialer Marktwirtschaft“ oder „sozialem Gewissen“ eigentlich bedeute. Ganz ähnlich sind auch „Gleichheit“ und „Freiheit“ oft verwendete weasel words: Wer oder was genau ist gleich wem oder was genau, und in Bezug worauf? Wer genau ist frei wovon genau, und frei wozu genau?

Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wiesel-Wort

Wiesel-Worte sind vage, schwer zu fassen und oft bis zur Bedeutungslosigkeit entleert. Die Autorin Ronya Othmann  bringt es im Feuilleton der FAS vom 11. Oktober 2021 auf den Punkt: „“Toleranz“ ist so ein Wort wie „Vielfalt“ und „Respekt“, die sind wie alter Kaugummi, auf dem so lange herumgekaut wurde, bis er nach nichts mehr schmeckt.“